Tag 1: Mal schauen, was fährt

Mein erster Messetag war der Freitag. Das Wetter war gut und am Bahnhof blühten die Magnolien schon. Zum Glück war mein – leider sehr teures Hotel, weil, wie immer zu spät gebucht – nur wenige Gehminuten vom Bahnhof weg. Ob ich überhaupt in Leipzig ankomme und wann, war dank der Deutschen Bahn bis zum Tag meiner Reise nicht ganz klar.

Denn vorab sind meine gebuchten ICE-Züge für die Hin- und Rückfahrt aufgrund einer Baustelle ausgefallen. So musste ich in neuen Zügen Sitze reservieren und hoffte, dass sie fahren würden und auch kein Streik dazwischen kam.

Erlebnisse mit der DB & Streik im ÖPNV

Streik gab es dann doch, allerdings nur für die öffentlichen Nahverkehrsmittel in Leipzig. Trotzdem ist die Straßenbahnlinie 16 zur Messe aber durchgängig gefahren. Auch meine neugebuchten ICEs und ICs sind zuvor pünktlich angekommen. Nur bei der Hinfahrt gab es eine kurze Verzögerung. Ich musste in Erfurt umsteigen und hatte laut Fahrplan 14 Minuten Umsteigezeit. Als die Ansage im Zug kam, dass wir in wenigen Minuten Erfurt Bahnhof erreichen würden, nahm ich meinen Koffer und tingelte nach vorne zur Tür.

Dort standen auch schon einige andere Leute. Kurz bevor wir den Bahnhof erreichten, blieb der Zug stehen. Keine Durchsage. Warten. Nach einigen Minuten und gutem Hoffen aller Beteiligten fuhr er weiter. So kamen wir mit einigen Minuten Verspätung an, was für meine Zuganbindung zum Glück nicht weiter schlimm war. Ich musste nur aufs gegenüberliegende Gleis hüpfen und hatte noch zehn Minuten Zeit bis der Anschlusszug kam. Die Reise mit der Deutschen Bahn ist immer wieder ein Abenteuer. Doch diesmal ist alles gut gegangen.

Brotige Berühmtheit auf der Leipziger Buchmesse 2024

Weil ich vergessen hatte, Essen und Trinken mitzunehmen – großer Fehler – habe ich überteuerte Messepommes plus Getränk für zehn Euro gekauft. Sie waren aber wenigstens knusprig und heiß.

Mangas, Phantastik & alte Bücher

Nach der kleinen Stärkung bin ich gleich in die Halle 1 der Manga Comic Con. Dort habe ich fast den ganzen Messetag verbracht und die unterschiedlichsten Dinge eingekauft. Am besten fand ich die Stände der unabhängigen Manga-Künstler. Dort konnten je nach Künstler Poster, Drucke, Postkarten, Notizblöcke, Schlüsselanhänger, Sticker, Notizbücher usw. gekauft werden.

Es gab natürlich auch rein kommerzielle Stände ohne Künstler, die japanische Lebensmittel und Getränke wie Calpis oder Milk Tea verkauft haben oder eben süße Plüschtiere, Manga- und Anime-Sammelfiguren oder Kostümteile wie Katzenohren und natürlich vieles mehr. Die Halle 1 ist definitiv meine Lieblingshalle auf der Leipziger Buchmesse.

Einen kleinen, aber sehr kurzen Abstecher in Halle 3 zur phantastischen Literatur und zur kleinen Antiquariatsmesse habe ich auch gemacht. Die Bücher, die auf der Antiquariatsmesse zu sehen und zu kaufen waren, fand ich unglaublich faszinierend. Es gab Bücher aus dem 16. Jahrhundert, aber auch aus neuerer Zeit wie dem 19. Jahrhundert. Leider gab mein Geldbeutel es nicht her, sonst hätte ich mir gerne eines der Bücher gekauft. Die Preise reichten ungefähr von 300 Euro bis 17.000 Euro.

Nach diesem Tag bin ich glücklich, aber völlig kaputt ins Hotel zurück und ins Bett gefallen.

Tag 2: Nasse Füsse mit Ostsee-Feeling

Am Samstag fand die Autor*innenrunde statt, wegen der ich ursprünglich überhaupt auf die Leipziger Buchmesse 2024 gefahren bin. Der Tag war von morgens an bereits verregnet und ich musste feststellen, dass beide meiner Sneaker nicht mehr wasserdicht sind. So verbrachte ich den ganzen Messetag mit nassen Füssen auf der Messe. Das Wetter erinnerte mich stark an die Ostsee.

Ticket-Fail vor der Autorenrunde

Ab 9:30 Uhr startete die Autor*innenrunde und der Beginn passte zum Wetter. Mein Einlassticket hat beim Durchgangsscanner nicht in ausgedruckter und auch nicht in digitaler Form funktioniert. Der Security war aber sehr nett und hat mich trotzdem reingelassen. Regulärer Einlass war erst ab zehn Uhr.

Bei der Autor*innenrunde treffen sich Autoren – Anfänger wie Fortgeschrittene – und nehmen an verschiedenen Vorträgen bzw. Workshops teil. Die Vorträge sind im Seminarraum auf Tische aufgeteilt. Jede Runde hat zwei Durchläufe, insgesamt gab es drei Runden. Das heißt, in jeder Runde kann pro Autor an zwei Workshops teilgenommen werden, dann wird der Tisch gewechselt. Danach findet eine Pause statt und anschließend geht es mit neuen Vorträgen von vorne los.

Lieblingsvorträge – von Fotografie bis Lesung

Mein Lieblingskurs war der von Roberta Bergmann, die gezeigt hat, wie man hochwertig aussehende Autorenfotos selbst erstellen kann. Die Tipps waren kreativ und auch einfach umsetzbar. Auch die Vorträge über Weltenbau und Lesungen halten, fand ich sehr interessant. Trotzdem wird die Autorenrunde mich erstmal nicht wiedersehen.

Zum großen Teil ist sie vor allem für Autoren und Autorinnen geeignet, die ziemlich am Anfang ihrer Reise stehen. Sagen wir mal, die sich noch im Tutorial oder im Level eins befinden. Da sehe ich mich nach der Veröffentlichung meines ersten Buches und einiger Kurzgeschichten im phantastisch!-Magazin nun nicht mehr.

Deshalb habe ich nur zwei Runden mitgemacht. Danach bin ich in die Mangahalle gegangen, weil es mir am Vortag dort so gefallen hat. Allerdings hatte ich nicht daran gedacht, dass es Samstag war. Die Halle war natürlich gerammelt voll mit Cosplayern und anderen Besuchern. Deshalb bin ich nicht so lange geblieben, wie am Tag davor, da es mir zu viel Gedrängel war.

Alles in allem war es eine sehr schöne Buchmesse und ich komme nächstes Jahr wieder. Das Hotel habe ich schon gebucht.

Hier findet ihr weitere Blogbeiträge: