Die LBM 2019

Halle LBM 2019
Haupthalle der LBM 2019. Darth Vader und die Jedis (rechts im Bild) machen gerade Pause. | Fotocredits: J. Constantin

Wenn Spiderman sich auf der Liege am kleinen See sonnt und Autor*innen von einer Halle zur nächsten hetzen, kann das nur eines bedeuten: die Leipziger Buchmesse 2019 hat ihre gläsernen Türen geöffnet. Nun ist sie allerdings schon wieder vorüber. Leider. Es war mein erster Besuch auf der LBM 2019 und wird garantiert nicht mein letzter gewesen sein.




Ruffy & She-Ra

Ich wusste bereits, dass dort viele Cosplayer sind. Aber wie viele es tatsächlich waren und wie gut ihre Kostüme aussahen, erstaunt mich immer noch. Viele der Charaktere habe ich nicht gekannt, muss ich zu meiner Schande gestehen. Nicht, weil die Kostüme schlecht waren, sondern weil ich nicht mehr so viele Mangas lese. Aber hier und da habe ich dann doch mal einen Avatar oder Ruffy D. Monkey gesehen. Auch westliche Comichelden tummelten sich auf der Messe. Sogar She-Ra hatte sich unter die Menge gemischt.

Manga-Kissen auf der LBM 2019
„Umarmungskissen“ werden diese Kissen in Japan genannt. Ich sag‘ dazu jetzt mal nichts. | Fotocredits: J. Constantin

Kuschelkissen und Kawaii-Schmuck

Am besten hat mir die Mangahalle gefallen. In der gab es neben den verschiedenen Ständen der Manga-Verlage wie z. B. Tokyo-Pop auch viele Verkaufsstände mit Kawaii-Kissen, japanischen Süßigkeiten, Postern, Schlüsselanhängern und vielem mehr. Besonders begeistert haben mich die Stände der Künstler*innen. Hier fanden sich natürlich viele Manga-Zeichner*innen, aber auch Kunsthandwerker*innen, die Schmuck zum Beispiel aus Polymer-Clay herstellten. Das meiste davon fiel in die Kategorie Kawaii- beziehungsweise Lolita- oder Fantasy-Schmuck. Eigentlich wollte ich ja Geld sparen, aber bei den Ohrringen von „The Art of Fairy“ musste ich zuschlagen. Die waren einfach zu süß – und ich liebe Toast.

Ohrringe gekauft in der Mangahalle der LBM 2019
Ich liiiiiiebe diese Ohrringe. | Fotocredits: J. Constantin




Die Fantasy-Halle

Auch eine eigene Halle nur für Fantasy-Verlage gab es auf der LBM 2019. Da habe ich mich gleich als nächstes herumgetrieben. Nach einem kleinen Abstecher zum Perry-Rhodan-Stand hörte ich mir die Lesung des Autors Ulf Fildebrandt an. Ihn kenne ich von einem dreitägigen Schreibseminar in Wolfenbüttel. Er las aus seinem neuen Buch „Weltenkreis – Meister der Erinnerung“ vor.

Mein Tag bei der Autorenrunde der LBM 2019

Eigentlich war ich aber nicht zum Bummeln auf die Messe gekommen, sondern für die Autorenrunde am Samstag angereist. Die Veranstaltung dauerte den ganzen Tag – sechseinhalb Stunden. Dank der vielen interessanten Themen und guten Dozenten und Dozentinnen verging die Zeit wie im Flug. Am Schluss war ich trotzdem geschafft.

Pause Autorenrunde
So sah es bei der Autorenrunde aus. Allerdings hatte ich die glorreiche Idee, das Foto während der Pause zu machen. | Fotocredits: J. Constantin

Diversität in Romanen

Das Konzept der Autorenrunde ist folgendes: Unterschiedliche Expert*innen bieten 45 Minuten lange Vorträge an. Die Dozent*innen sind verschiedenen Tischen zu geteilt und die Teilnehmer*innen, die das Thema interessiert, setzen sich einfach dazu. Gewechselt wurde alle 45 Minuten. Zwischendrin gab es auch mal Pause, Mittagessen und Kaffee und Kuchen. Mich interessierte besonders die Gesprächsrunde von der Lektorin Victoria Linnea über Diversität in Romanen. Obwohl wir im Jahr 2019 leben, ist das immer noch kein leichtes Thema und vor allem für mich schwer umzusetzen, wie ich feststellen musste. Dabei wurde mir bewusst, wie sehr Vorurteile in meinem eigenen Kopf festsitzen, obwohl ich mich für einen offenen Menschen halte. Ich habe allerdings immer noch keinen Plan, wie und ob ich Diversität in meinem Roman umsetzen kann. Ich möchte auf jeden Fall eine bunte Fantasy-Welt schaffen. Ich denke, ich muss einfach noch mehr zu dem Thema lernen und mit Menschen über ihre eigenen Erfahrungen sprechen. Victoria hat über Diversität auch einen interessanten Beitrag auf ihrer Webseite „Vickie und das Wort“ verfasst. Falls ihr euch für das Thema interessiert, kann ich ihn nur empfehlen. Er ist sehr gut durchdacht geschrieben und auch ausgewogen, was die Kritik des besprochenen Buches angeht.

Viele interessante Themen waren bei der Autorenrunde geboten. Hier ein willkürliches Symbolfoto mit meinem Kugelschreiber. | Fotocredits: J. Constantin




Crowdfounding & PC-Spiele schreiben

Den Vortrag über das Schreiben von PC-Spielen fand ich ebenfalls spannend. Allerdings habe ich festgestellt, dass mir das zu aufwendig ist. Deshalb werde ich dieses Feld wohl nicht vertiefen. Doch ich hatte noch ein weiteres „Digital“-Thema auf meiner Liste: Weil ich schon länger eine Crowdfounding-Idee mit mir herumtrage, habe ich mir den Vortrag über Crowdfounding für Autoren angehört. Dabei ging es um Kampagnen-Inhalt und -video, welche Gegenleistungen für die Unterstützer angebracht sind und wie viel die Plattform einbehält. Das Konzept finde ich immer noch gut und werde weiter etwas darauf herumdenken. Am meisten hat mir jedoch die „Zeitmanagement für Autoren“-Runde gebracht. Den Vortrag hielt Jurenka Jurk von der Romanschule Schreibfluss. Ich habe jetzt schon länger das Problem, dass meine journalistische Arbeit mir meine kreative Energie auffrisst. Ich kann mich dann einfach nicht überwinden am Roman zu arbeiten. Nach einem langen Tag voller Texterstellung bin ich oft kreativ zu erschöpft. Dafür hatte Jurenka zwei super Tipps. Sie mögen einfach klingen, sind aber genial. Tipp eins: mit einem niedrigen Energielevel kann ich Arbeiten am Roman wie Recherche oder Überarbeitung vornehmen, die nicht viel Kreativität benötigen. Tipp zwei: Ich kann mich selbst überlisten, indem ich mit der kleinstmöglichen Schreibeinheit beginne. Das heißt konkret: drei Zeilen jeden Tag. Das ist zu schaffen. Auch für mich nach einem langen Arbeitstag. Denn drei geschriebene Zeilen sind besser als gar keine.

Goodie Bag von der Autorenrunde
Für alle Teilnehmer der Autorenrunde gab es eine Goodie Bag. | Fotocredits: J. Constantin

Die eigene Webseite als PR-Base

Den Schluss machte für mich Mary Cronos‘ Vortrag über die Webseite als PR-Homebase. Der drehte sich um Zielgruppen- und Genrebestimmung, moderne Seitengestaltung, den richtigen Willkommenstext auf der Startseite und was so in den Pressebereich gehört. Auch die regelmäßige Befeuerung der Social-Media-Kanäle und handfestes wie Visitenkarten und Leseproben wurde besprochen. Mary Cronos weiß wovon sie spricht, sie ist die Autorin der High-Fantasy-Reihe „Nafishur“ und des Romantasy-Titels „Houston Hall“. Alles in allem hat sich die Autorenrunde für mich wirklich gelohnt. Ich habe viele Anregungen und Ideen mit nach Hause genommen und hoffe, ich schaffe es auch nächstes Jahr wieder, daran teilzunehmen.

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